29.10. — 28.11.2021


SHIMPEI YOSHIDA - BLICK DER IMAGINATION

                                                                             


Als Shimpei Yoshida (geb. 1992) mit seiner Kunst des nachempfindenden Porträts begann, waren es zuerst Freunde und Bekannte, die er in kräftigen Ölfarben konterfeite. Er kannte sie und sie kannten ihn. Man wusste voneinander, ob Kinder, Familie oder Freunde. Nun hat sich ... mehr lesen

                                                                             


Als Shimpei Yoshida (geb. 1992) mit seiner Kunst des nachempfindenden Porträts begann, waren es zuerst Freunde und Bekannte, die er in kräftigen Ölfarben konterfeite. Er kannte sie und sie kannten ihn. Man wusste voneinander, ob Kinder, Familie oder Freunde. Nun hat sich das Blatt gewendet. Statt mit Öl zu malen, zeichnet er mit feinem Stift und in hellen Pastelltönen, mit stummen Farben - "muted colors“. Doch wichtiger noch: Yoshida nähert sich nun dem Unbekannten, dem Haus der Körper, in dem die für ihn unbekannte Person mit ihrem individuellen Inventar wohnt. Denn auch dies ist eine seiner Einsichten: “The body", schreibt er, “is only a house of words and memories." Diesem Haus gilt nun seine Annäherung an das Unbekannte.

Aber wie sich einfühlen in dieses Haus der Worte und der Erinnerungen? Gelingt das Erkennen des Gegenübers, ohne dieses zu kennen? Nicht zufällig nannte Yoshida seine erste Ausstellung “serendipitiy", zu deutsch „Serendipität": ein Verfahren, das das Misslingen der gesuchten Erkenntnis voraussetzt. Doch auf diesem Weg des Scheiterns öffnen sich mitunter andere, nicht gesuchte Wege, die die gesuchte Erkenntnis um eine andere und unerhoffte Entdeckung bereichern. Seine neuen Porträts sprechen von solchen unerwarteten und „ungesuchten" Entdeckungen. Die persönliche Identität des Einzelnen erweitern sie um eine zweite und bislang unbekannte Identität, mit dem einfühlenden Blick des Künstlers auf das „Haus“ des unbekannten Anderen.

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Press text Shimpei Yoshida DE


Realistiert durch die freundliche Unterstützung von:
Stiftung Kunstfonds und Neustart Kultur.      

 

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