Eröffnung: Donnerstag, 31. Oktober 2024, 19:30 Uhr
Kunst-Station Sankt Peter Köln, Leonhard-Tietz-Straße 6 - 50676 Köln
„Der Fluss fließt beständig, endlos – und doch ist das Wasser nie dasselbe.“
1181 n Chr. formulierte der japanische Schriftsteller Kamo no Chomei diesen Gedanken stetiger Vergänglichkeit und der Kontinuität des Fließens. Ein tröstliches und ein melancholisches Bild, im dem das Verlässliche und die Veränderung sich vereinen. Es erklärt es nicht, warum es so attraktiv ist, nichtstuend ins bewegte Wasser zu blicken und die Zeit zu vergessen? „Lagerfeuermomente“!
Statisches und Dynamisches verbinden sich: die sinnliche Verschmelzung der unterschiedlichen Poole ist der Kern der Arbeiten von Ken Matsubara: digitale Videoarbeiten in ruhigen, fast liturgischen Objekten. Kraftvolle Skulpturen, mit überraschenden Bewegtbildern: rieselnder Sand, fliegende Blätter oder Spiegelungen auf Wasserwellen.
In der Kunst-Station Sankt Peter interveniert Ken Matsubara mit Reflektionen des Raums – in Schalen und Projektionen. Unter anderem wird das Gemälde des heiligen Petrus von Peter Paul Rubens wie in einem Fluss gespiegelt. Das barocke Bild ist in eine neue Bewegung gesetzt; es fliesst und bleibt.
Das Wasser ist für den japanischen Künstler ein Symbol für die Vergänglichkeit der Zeit und für Erinnerungen, die ständig verloren gehen und trotzdem Spuren hinterlassen. Der Kirchenraum Sankt Peter ist voller Einschreibungen lebendiger Erinnerungen. Die Geschichte schafft eine Kraft der spiritueller Verortung. Leben, Glauben, Kunst, … Bewahrend und Verändernd!
„The Moon is Beautiful“, so ist der Titel der Ausstellung. In unserer Wahrnehmung wandern Sonne, Mond und Sterne weiterhin um unserem persönlichen Horizont. Sie bleiben Mystisch, auch wenn die Moderne mit der Erkenntnis begann, das wir uns um die Gestirne bewegen, und wir nicht das Zentrum des Universums sind. Ken Matsubara verbindet mit seinen zeitgenössischen Arbeiten die Mystik des Universellen mit technischen Werken, die ihre Kälte verlieren und emotionale Ankerpunkte setzten.
Über Weihnachen, dem großen dunklen und hell-glänzenden Feiertag während der Sonnenwende, wird die Ausstellung das Geschehen in Sankt Peter begleiten
„Der Ort ist beständig, endlos – doch das Leben, die Inspiration ist nie dasselbe“
Kai Kullen
Weitere TermineSonntag, 3. November 2024, 13.15 Uhr
Werkgespräch
Kai Kullen im Gespräch mit Ken Matsubara
Samstag 9. November, 13 Uhr
Lunchkonzert & Get-together
im Rahmen der Art Cologne
Sonntag, 10. November 2024, 13.15 Uhr
Werkgespräch
Kai Kullen im Gespräch mit Ken Matsubara