14.11. — 17.12.2015
Wortwörtlich in die Tiefe gehen die Bilder des japanischen Künstlers Yuki Yamamoto. Mit einer Gruppe neuer Bilder eröffnet die Mikiko Sato Gallery in diesem Herbst seine zweite Einzelausstellung in Deutschland. Nach den „Parallel Circles" in ihren Räumen vor drei Jahren, präsentiert er diesmal „multifaceted acts". Kreise, große und kleine, von transparent bis undurchsichtig, als weiße Leerform oder farbige Scheibe gestaltet dominieren seine vielschichtigen Bilder. Sie liefern Haupt- und Nebenmotive eines künstlerischen Kosmos', der im Kreis sowohl seinen Ursprung als auch seine Erweiterung findet.
Neben dieser Tiefenwirkung überrascht vor allem die Anordnung der Kreise in jedem einzelnen Bild. Dabei handelt es sich weniger um Variationen, vielmehr um unterschiedliche Konzeptionen, in denen der Kreis als philosophischer Spielball auftaucht. „Die Wiederholungen von undurchsichtigen und halbtransparenten Kreisen," so Yamamoto, „von undurchlässigen sowie membranähnlichen und leer anmutenden Kreisen lassen die Grenze zwischen Sein und Nichtsein verschwimmen." Innerhalb dieses Existenz-Kontextes eröffnet der Künstler ein Spiel mit zahlreichen und immer wieder neuen Konfigurationen. Geometrische Figuren, mathematische Anordnungen, Farbmischungen durch Überlappungen, unterschiedliche Größen und Rythmen oder trompe-l'Å“il-Effekte liefern den reichen Wortschatz einer Bildsprache, deren Alphabet nur einen einzigen Buchstaben, den Kreis kennt. Aus dessen scheinbarer Eindeutigkeit wie Einfachheit entsteht eine beabsichtigte Uneindeutigkeit des Bildgeschehens. „Die Unsicherheit", so der Künstler, „nicht genau zu wissen, was man beobachtet, zusammen mit dem Wohlbefinden, das durch den Farbrhythmus und der konkreten Materialialität der Bilder entsteht, macht sein Ganzes aus. Alle drei Elemente existieren stets gleichzeitig."