11.09. — 22.10.2021
Ausgangspunkt für eine seiner jüngsten Reisen war für Shingo Yoshida eine alte Postkarte aus dem Jahre 1964. Sie führte ihn nach Estland zum "Pärnu Rannahoone" (Pärnu Sea House), einer alten, heute noch erhaltenen Touristik-Anlage aus Sowjet-Zeiten. Vom eleganten Gebäude samt seiner maritimen Umgebung erzählt Shingo mit Film und Foto. Sein zweiter Film brachte ihn ins katalonische Spanien, nach Bausen, wo er der Existenz sagenumwobener Elfen nachging. Diese, so wird berichtet, locken den Wanderer, der durch die Wälder streift, auf falsche Fährten ….
Mit Ken Matsubara, dessen für letztes Jahr vorgesehene Einzelausstellung aus Pandemiegründen ausfiel, präsentiert sich ein klassisch fernöstlich anmutendes Werk. Mit kurzen Filmsequenzen und Fotos in bestechendem Schwarzweiß zelebriert Matsubara die Flüchtigkeit allen Daseins. Dabei bezieht er sich u.a. auf das buddhistische Herz Sutra, jap. Hannya shingyō, das „Herzstück“ des Sutras der Höchsten Weisheit (Prajnaparamita Sutra): „Form ist nicht verschieden von Leere, Leere ist nicht verschieden von Form.“ Bewegtes Wasser in einer Schüssel, das den Mond formt und deformiert; ein Blatt Papier, das der Wind vor sich treibt und der dadurch sichtbar wird - mit kurzen Sequenzen wie diesen (ver-)führt uns Matsubara in jenen Raum, den Roland Barthes einst als das „Reich der Zeichen“ bezeichnete.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Eröffnung: Freitag, 10. September 2021, 16 – 21 Uhr
unsere Ausstellung Eintagsfliegen wurde bis zum 22. Oktober (Fr) verlängert.