09.06. — 28.07.2023
Während des 10. Hamburger Architektursommers zeigt die Mikiko Sato Gallery temporary eine Ausstellung mit Werken von Yumi Nakata, Toshifumi Hirose und Ken’ichiro Taniguchi, in den sich die Künstler*innen mit Aspekten des sog. shakkei – einem zentralen Gestaltungsprinzip chinesischer und japanischer Landschaftsgärten – auseinandersetzen. Ziel hierbei ist die Schaffung einer ganzheitlichen Ansicht aus natürlicher Landschaft (im Hintergrund) und einer ihr angepassten Gartengestaltung (im Vordergrund).
Oft handelt es sich bei den Hintergründen um Ausblicke auf natürliche Begebenheiten wie Berge, Wasserfälle, Seen oder Wälder, aber auch menschengemachte Objekte wie der Glockenturm eines Tempels. Die entfernte Landschaft und Szenerie wird für die Komposition quasi „geliehen“, daher auch die wortwörtliche Bedeutung des Begriffs shakkei als „geliehene Landschaft“. Der Blick der Betrachter*innen wird durch das Arrangement der Bäume, Mauern, Hecken oder Hügel gezielt gelenkt. Um die Verbindung zur geliehenen Landschaft möglichst natürlich zu gestalten, werden vermittelnde Objekte im Garten platziert, die auf subtile Art und Weise Eigenschaften der entfernten Landschaft aufgreifen und dadurch näher erscheinen lässt. Sie wird „lebendig eingefangen“ (ikedori) und zum integralen Bestandteil der Gartenkomposition. In den Arbeiten drei Künstler*innen wird das jahrhundertealte Prinzip der „geliehenen Landschaft“ nun sozusagen zweckentfremdend und in den Kontext zeitgenössischer Kunst überführt.
Alle drei Künstler werden zur Eröffnung anwesend sein.