Einladung zur Sonderausstellung anlässlich des Jubiläums “35 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Osaka”
Ausstellung: 08.06.-06.07.2024
MIKIKO SATO GALLERY temporary
Hamburger Hof Passage
Jungfernstieg 24-26 20354 Hamburg
Öffnungszeiten: Di-Fr.12 - 18 Uhr , Sa.12-18 Uhr
2024 markiert das 35-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Osaka. Anlässlich dessen freuen wir uns, Ihnen die Gruppenausstellung „Mit allen Wassern gewaschen - すべては水であらわれる“ präsentieren zu dürfen, in der die Werke sieben herausragender japanischer und deutscher Künstler*innen erstmals gemeinsam gezeigt werden. Die Zusammenführung zeitgenössischer künstlerischer Positionen beider Partnerstädte, spiegelt dabei nicht nur das freundschaftliche Verhältnis der zwei weltoffenen Hafenmetropolen wider, sondern unterstützt zugleich den seit 1989 verstärkt vorangetriebenen Kulturaustausch. Wer mit allen Wassern gewaschen ist, ist sprichwörtlich schlau, erfahren und zugegeben auch etwas gerissen. Kreative Arbeit bedarf all dieser Eigenschaften, denn nicht selten stehen Kunstschaffende vor Herausforderungen, die einfallsreiche Lösungsansätze fordern. Die aktuelle Ausstellung ist daher zugleich auch als interkulturelle Dialogplattform zu verstehen, die ihre Besucher*innen zu einer aktiven Teilnahme am zeitgenössischen Kunstdiskurs einlädt.
Mit Taiyoh Mori, Nobuyuki Osaki, Miyuki Tsugami und Rikuo Ueda stehen gleich vier in Osaka geborene oder heute dort lebende Künstler*innen den drei Hamburger Kolleg*innen Josephin Böttger, Mariella Mosler und Oliver Ross gegenüber. Rikuo Ueda ist bekannt für seine Windzeichnungen, in denen er der für sich unsichtbaren Naturkraft ein einzigartiges ästhetisches Zeichensystem zuteilwerden lässt. Taiyoh Mori hingegen untersucht in seinen Arbeiten, anhand der Reduktion auf das Gestaltungsprinzip der Linie, das Zeichnen selbst, während Nobuyuki Osaki in seiner Videoarbeit (das Ergebnis einer faszinierenden Mischung aus Malerei, Fotografie und Video) als Archivar verblassender Erinnerungen tätig ist. Miyuki Tsugami beeindruckt wiederum mit ihren kraftvollen, expressiven Leinwänden, in denen sie Orte als Ausdruck von Zeit erfasst. 2019 widmete sie Hamburg und Osaka, in ihrer Ausstellung
View. Life and Waterways (anlässlich des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft, ebenfalls in der Mikiko Sato Gallery) eine gemeinsame Werkreihe, in der sie sich insbesondere mit den Wasserwegen der beiden Städte beschäftigte. Die zwei zentralen Arbeiten werden seither erstmalig wieder öffentlich gezeigt.
Auf deutscher Seite erzeugt Mariella Mosler durch die Verwendung schöner, zumeist alltäglicher Materialien eine Spannung zwischen Kunst- und Alltagsgegenstand. Mit ihren Masken geht sie in der aktuellen Ausstellung erneut auf Kollisionskurs mit einer bis ins 20. Jahrhundert etablierten Künstlerschaft und Kunstgeschichtsschreibung, die sich nicht zu schade war, das „Primitive“ und „Exotische“ mit einen fragwürdigen Authentizitätsbegriff zu versehen und für sich auszunutzen. Oliver Ross’ knallig-bunten Mixed-Media-Arbeiten verwickeln Betrachter*innen auf raffinierte und listige Weise in eine den Geist anhaltend stimulierende Auseinandersetzung mit der Frage nach der aktuellen Beschaffenheit und den bislang noch unausgeschöpften Möglichkeiten der Kunst. Farb- und Formenreichtum sind dabei nie allein Blickfang, sondern stets Ausgangspunkt für eine eingehendere Auseinandersetzung mit der Kunst selbst. Ross’ künstlerischer Ansatz strebt damit einem stetig steigenden Verlangen nach unmittelbarem Verständnis entgegen. Josephin Böttger schließlich bereichert die Ausstellung mit einer experimentellen Videoarbeit nebst Fotografien und Skizzen, in der sie Betrachter*innen auf eine fiktive kosmische Reise hinter den Eventhorizont eines schwarzen Lochs führt. Ihre Arbeiten zeigt die Künstlerin vorzugsweise im öffentlichen Raum. Dabei werden Gebäudefassaden zu dynamischen Projektionsflächen und verändern temporär ihre visuelle Struktur.
Die drei Hamburger Künstler*innen Josephin Böttger, Mariella Mosler und Oliver Ross nehmen anschließend vom 18.07-22.07.2024 an der ART OSAKA 2024
(Expanded Section, Ort: kagoo) teil und präsentieren dort auf einer Fläche von rund 100m
2 wiederum eine ganz neue Werkauswahl. Die Künstler*innen leisten auf diese Weise auch in Japan einen entscheidenden Beitrag zur Förderung des bilateralen Kulturdialogs.