MOTOI YAMAMOTO - "RURI NO RYŪ / LAPISLAZULI DRACHE", 2017

Motoi Yamamoto
山本 基

Mit Motoi Yamamoto verbindet sich ein einziges künstlerisches Material: das Salz. Der Künstler zeichnet mit diesem weissen Mineral, das aus einer kleinen Flasche wie Tinte aus einer Feder fliesst. In labyrinthartigen Gebilden ufert es förmlich auf dem Boden aus. Aneinandergereihte Bläschenformen verbinden sich hier zu größeren Einheiten, zu organisch wirbelnden Strudeln, die an Galaxien oder mikroskopische Einblicke in für das Auge unsichtbare Strukturen erinnern. Salz, das lernt man schnell bei Motoi Yamamoto, bekommt hier eine sehr kosmische, mikro- wie makrokosmische Dimension. Und so wie der Kosmos vergänglich ist,  ist es auch die Kunst von Yamamoto. Sein Publikum fordert er ausdrücklich dazu auf, nach Ende jeder Installation von dem Salz zu nehmen, um es wieder dorthin zu bringen, von wo es gekommen ist: den Gewässern dieser Welt. Nehmen und geben sind aber nicht nur materiell gedacht. Das Geben beziehungsweise Wieder-Geben ist bei Yamamoto immer auch ein Stück Erinnerungsleistung, mit der er seiner früh verstorbenen Schwester gedenkt. Seine Salzlabyrinthe gleichen den unendlich verzweigten Wegen des Gedächtnisses, das nicht nur speichert, sondern auch Schmerz und Kummer auslöst und damit auch zum Ort ihres Ursprungs hinführt. „Ich möchte,” hat der Künstler einmal gesagt, „den Kern meiner Erinnerungen noch einmal tief in mir spüren.”  Von Hinweg und Rückweg, diesen beiden großen Wegen im Leben des Einzelnen, aber auch im Leben aller, erzählen die Salz-Arbeiten Motoi Yamamoto in einer sehr allgemeinen, nichtsdestotrotz sinnlichen Form.


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